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Programm

21. März - 22. März 2021ZWISCHENZEITEN -
SYMPOSIUM ZUR JÜDISCHEN DIASPORA IN EUROPA


Tag 1 Sonntag 21.
März

JÜDISCHE GEGENWART IN EUROPA

Die Vielfalt der jüdischen Kultur wurde in Zentral- und Osteuropa durch die Schoa an den meisten Orten gewaltsam beendet. Dennoch entstand auch hier nach 1945 neues jüdisches Leben. Französische und britische Großstädte wurden zu Zentren einer pluralen jüdischen Kultur. Andernorts, wie etwa in Deutschland oder Ungarn, fand diese Entwicklung erst um die Jahrtausendwende statt. Wie ist die Situation an den verschiedenen Orten heute? Kann sich jüdisches Leben in der europäischen Diaspora behaupten?


15.00 Uhr

Begrüßung

Prof. Dr. Mirjam Wenzel Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt

Grußwort

Dr. Andrea Despot Vorstandsvorsitzende der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“


15.15 Uhr

Vanishing Diaspora – revisited

Prof. em. Bernard Wasserstein Professor em. für Geschichte an der Universität Chicago


Response:

Prof. Dr. Michael Brenner Prof. für Jüdische Geschichte und Kultur an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie Direktor des Center for Israel Studies an der American-University in Washington D.C.


16.00 Uhr

The Third Pillar of a World Jewish Identity – revisited

Dr. Diana Pinto Historikerin und Schriftstellerin


Response:

Prof. Dr. Alfred Bodenheimer Professor für Jüdische Literatur- und Religionsgeschichte an der Universität Basel


16.45 Uhr

Diskussion

Moderation:

Prof. Dr. Mirjam Wenzel


17.30 Uhr

Pause


18.00 Uhr

Video-Führung

durch das Jüdische Museum Frankfurt


19.00 Uhr

Zwischenzeiten – zur jüdischen Diaspora in Europa

Gespräch mit Prof. Em. Dr. Fania Oz-Salzberger Professorin für Geschichte an der juristischen Fakultät der Universität Haifa und Dr. Doron Rabinovici Schriftsteller und Historiker, Wien

Moderation:

Dr. Ruth Fühner Moderatorin, Autorin und Kritikerin


Tag 2 Montag 22.
März

GEGENWART SAMMELN UND AUSSTELLEN

Jüdische Museen in Europa bewahren die Zeugnisse vergangenen jüdischen Lebens und fungieren vielerorts als Gedächtniseinrichtungen für eine jüdische Kultur, die so heute an Ort und Stelle nicht mehr existiert. Welches Verhältnis haben sie jedoch zu gegenwärtigem jüdischen Leben in Europa? Wie sammeln sie die Gegenwart und bilden sie ab? Tragen sie zur Stärkung jüdischer Selbstverständnisse bei?


9.00 Uhr

Exhibiting Antisemitism and Political Discourse: Reflections from the UK

Joanne Rosenthal unabhängige Kuratorin und Wissenschaftlerin

Collecting Migration – Exhibiting Diversity: Insights from the Jewish Museum Berlin

Dr. Tamar Lewinsky Kuratorin am Jüdischen Museum Berlin

Collecting the Present – Necessities of Digital Collections

Sara Soussan Kuratorin am Jüdischen Museum Frankfurt

Moderation: Dr. Eva Atlan Sammlungsleiterin am Jüdischen Museum Frankfurt


10.30 Uhr

Pause


10.45 Uhr

Diskussion zum Verhältnis Jüdischer Museen zur Gegenwart

Impuls: “The Colossal Mirror”: Jewish Museums Past and Future

Dr. Emily D. Bilski Kunsthistorikerin, freie Kuratorin und Wissenschaftlerin


Prof. Dr. Émile Schrijver Generaldirektor des Jewish Cultural Quarter, Amsterdam (NL) , Dr. Hanno Loewy Direktor des Jüdischen Museums Hohenems, Dr. Zsuzsanna Toronyi Direktorin des Ungarischen Jüdischen Museums und Archivs in Budapest, Joanne Rosenthal, Dr. Tamar Lewinsky, Sara Soussan

Moderation: Prof. Dr. Mirjam Wenzel


12.00 - 12.30 Uhr

Pause

Moderierter Zoom-Call (Fachaustausch)

Dr. Eva Atlan Sammlungsleiterin am Jüdischen Museum Frankfurt




RECHTLICHE ENTWICKLUNGEN UND GESETZLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Die jüdische Religionspraxis setzt das Recht auf uneingeschränkte Religionsfreiheit voraus. Im Laufe der europäischen Geschichte wurde Jüdinnen und Juden dieses Recht immer wieder entzogen. Auch gegenwärtig werden bestimmte religiöse Praktiken – insbesondere das Schächten und die Beschneidung – in manchen europäischen Ländern kritisiert und eingeschränkt. Welchen Schutz bietet europäisches Recht den Jüdinnen und Juden in ihrer Religionspraxis? Wo ist sie gefährdet? Welche Rückschlüsse lassen sich aus juristischen Debatten für eine jüdische Zukunft in Europa ziehen?


13:00 Uhr:

New Challenges to Freedom of Religion in Europe

Dr. Grégor Puppinck Direktor des Europäischen Zentrums für Recht und Gerechtigkeit in Straßburg

Strategies to Protect Jewish Life in Legal Issues

Yohan Benizri Generalsekretär des Coordinating Committee of Jewish Organizations in Belgien (CCOJB)


14:00 Uhr:

Podiumsgespräch

Nicola Beer Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Dr. Grégor Puppinck , Yohan Benizri, Rabbi Julian-Chaim Soussan Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt

Moderation: Esther Schapira Journalistin, Filmemacherin, ehemalige Kommentatorin ARD Tagesthemen


15.00 Uhr

pause




DIE ZUKUNFT DER JÜDISCHEN DIASPORA

Europaweit treten neue jüdische Stimmen an die Öffentlichkeit und artikulieren mit zunehmender Selbstverständlichkeit ein plurales und dezidiert diasporisches Selbstbewusstsein. Zugleich reagieren Jüdinnen und Juden auf den ansteigenden Judenhass, indem sie sich für eine Auswanderung entscheiden. Wie sind diese widersprüchlichen Entwicklungen im Hinblick auf eine jüdische Zukunft in Europa zu bewerten? Welche Rolle spielen sie für das Selbstverständnis Einzelner?


15.15 Uhr

Einführung

Prof. Dr. Dr. Michel Friedman Jurist, Philosoph, Publizist, Autor, Moderator und Geschäftsführender Direktor des Center for Applied European Studies (CAES) sowie Honorarprofessor an der Frankfurt University of Applied Sciences


15:30 Uhr

Podiumsgespräch

Laura Cazés Leiterin der Abteilung Kommunikation und Digitalisierung der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, Chajm Guski Autor, Publizist und Blogger, Yves Kugelmann Journalist, Verleger und Filmproduzent Dr. Zsófia Kata Vincze Wissenschaftlerin, Budapest, Marc Weitzmann Journalist und Schriftsteller

Moderation: Sara Soussan und Prof. Dr. Mirjam Wenzel


16.45 Uhr

Zusammenfassung Podium

Prof. Dr. Dr. Michel Friedman


17.00 Uhr

Verabschiedung / Ende des Symposiums

Prof. Dr. Mirjam Wenzel